Mittwoch, 30. Dezember 2009

Datum 12/09



Datum
12/09
98 S.







Fußball ist immer gut. In der lobenswerten Rubrik "Alte Texte" gibt es diesmal einen Ausschnitt aus den letzten Notizen von Ernst Happel vor seinem frühen Tod 1992. Klaus Stimeder setzt sie als gelungenen Kommentar zur Situation der österreichischen Nationalmannschaft ein. Wobei Stimeder, folgt man Text und Kommentierung, das Hauptproblem bei den Spielers (in Happel-Terminologie) zu sehen scheint. Meines Erachtens ist das Problem vielmehr die irrlichternde Strategielosigkeit der gesamten Verbandsspitze ("de Jungan" ist entgegen weitverbreiteter Ansicht kein für sich allein stehendes Konzept). Aber das ist eine andere Baustelle.

Sonntag, 27. Dezember 2009

Blätter, Dezember 2009



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 12/2009
128 S.








Vor zwei Monaten sorgten in Deutschland Äußerungen eines ehemaligen Berliner SPD-Politikers namens Thilo Sarrazin für etwas Aufregung. Dieser echauffierte sich über "Unterschichtgeburten" sowie darüber, daß "die Türken" Deutschland "durch eine höhere Geburtenrate" "erobern", mit der politischen Ansage, er wolle "generell kein Zuzug mehr, und wer heiraten will, sollte dies im Ausland tun [...] und perspektivisch keine Transferleistungen mehr für Einwanderer". Gerd Wiegel stellt dazu fest, daß hier eine Differenz zu Forderungen der rechtsextremen NPD nicht mehr vorhanden ist. Aus österreichischer Perspektive, also aus Sicht eines fast schon Abgestumpften, wundert man sich beinahe, daß es hier überhaupt noch Aufregung gibt. Hierzulande ist ein solcher rechter Diskurs in der Mitte angekommen. Einen Ausschluß aus Sozial- und Krankenversicherung für Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft vertritt die FPÖ seit 2006.
Zu Sarrazins bildungspolitischer Philosophie "Benachteiligte aus bildungsfernen Schichten - davon hat Berlin besonders viele. Es gibt auch keine Methode, diese Leute vernünftig einzubeziehen. Es findet eine fortwährende negative Auslese statt." fragt sich (Linkspartei-Mitarbeiter) Wiegel nicht zu Unrecht, "wie dieser Mann Sozialdemokrat werden konnte, wo doch gerade das Aufstiegsversprechen einmal ureigenste sozialdemokratische Position war."
Aus diesen beiden Argumentationssträngen folgert er, Sarrazin sei "das typische Beispiel eines Eliten-Rassismus, der in der deutschen Gesellschaft weit häufiger vorhanden sein dürfte. Anders als die Naziverehrer der NPD steht Sarrazin nicht in der Tradition des rückwärtsgewandten, systemoppositionellen Rassismus, sondern verkörpert einen modernen, mit neoliberalen Ideologiemomenten durchsetzten Wohlstandschauvinismus." Auf österreichisch redet man hier von "Transparenz" und "Transferkonto", um einen sozialpolitischen Kahlschlag auf einem vorbereiteten Neidfundament durchführen zu können.

Albrecht von Lucke stellt Sarrazin mit Sloterdijk als einem weiteren "Denker der Ungleichheit" in einen größeren Kontext: "Seit Jahren geht es den Neo-Nietzscheanern darum, generelle Akzeptanz für ein höheres Maß an Ungleichheit in der Gesellschaft zu schaffen. Offensichtlich mit Erfolg, wie die jüngste Debatte zeigt. Gerade in Zeiten der Krise verbindet sich die Haltung der elitären Meinungsmacher, die in Sloterdijk ihr Sprachrohr gefunden haben, mehr und mehr mit einer immer ausgeprägteren Disposition der von Abstiegsängsten gepeinigten Mittelschichten, die begierig die Sarrazinschen Ressentiments aufgreifen."

Ein wenig Fatalismus zum Jahresende.

Montag, 21. Dezember 2009

ÖZP 2009/3



Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft
2009/3
128 S.







Politische Bildung ist das Schwerpunktthema des Hefts. "Politische Bildung revisited" lautet der Titel, doch eigentlich müßte er als Sukkus der Beiträge "Defizite in der Politischen Bildung" lauten. Von theoretischen Ansätzen bis zur Kompilation empirischer Studien wird zum Thema ein breites Angebot dargeboten.

Am spannendsten ist der Artikel von Anja Besand über unterschätzten Probleme politischer Bildung in Transformationsgesellschaften am Beispiel Rumäniens und Bulgariens, wo die gewohnten "Konzepte und Begriffe ... nicht ohne Weiteres funktionieren".

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Arbeit und Wirtschaft, 11/2009



Arbeit & Wirtschaft
Herausgegeben von AK und ÖGB
Nr. 11/2009
46 S.






Informationen zum Thema Arbeitslosigkeit und Arbeitslosengeld im europäischen Vergleich gibt es hier.
Immer wieder wird auch erwähnt, welche enorme psychische Belastung Arbeitslosigkeit bedeutet, da die Betroffenen scheinbar ihre Wertigkeit verlieren und durch gesellschaftliche Resonanz (aber auch z.B. durch AMS-Kurse) vermittelt bekommen, daß zuallererst sie selbst an ihrer Situation "schuld" sind. Was in den allermeisten Fällen angesichts der wirtschaftlichen Lage Blödsinn ist.

Wieder einmal interessant ein Bericht aus dem Ausland, diesmal über den Fall eines Werftarbeiters aus dem italienischen Palermo, der seinen Einsatz für menschenwürdige Arbeitsbedingungen mit Arbeitsplatzverlust bezahlte und nun dagegen ankämpft.

Montag, 14. Dezember 2009

Transit 36



Transit 36
Europäische Revue
Winter 2008/09
185 S.







Viele Monate sind vergangen seit ich das Heft ausgepackt und auf den Stapel zu lesender Zeitschriften gelegt habe. Ein Themenheft zu Klimapolitik - also etwas, das mich herzlich wenig interessiert. Angesichts der tagesaktuellen medialen Berichterstattung über die gegenwärtige Konferenz in Kopenhagen war es dann doch soweit und ich habe die Ausgabe zur Hand genommen.

Jetzt ist es zwar durchaus nicht unspannend, daß ausgerechnet Zauberlehrling (die Geister, die ich rief...) Anthony Giddens über die Notwendigkeit staatlicher Planung und die Vorzüge eines "Gewährleistungsstaats (ensuring state)" gegenüber dem einst präferierten, neoliberal inspirierten "aktivierenden Staat (enabling state)" in der Klimapolitik schreibt. Und Wolfgang Sachs macht mit der Herangehensweise von globaler "Umweltpolitik als Menschenrechtspolitik" bei mir sogar Punkte. Dennoch überzeugt mich das alles nicht.

Der beste Part des Hefts ist der beeindruckende Ausschnitt aus einem Text des 2008 verstorbenden polnischen Historikers und liberalen Politikers Bronisław Geremek aus dem Jahr 1993 über Ausgrenzungen und Solidarität in der Sozialgeschichte. Ein faszinierender Bogen, den er vom Mittelalter in die Gegenwart schlägt. Mit politischer Aussage: "Wo es kein politisches Forum mit klarer Artikulation der Interessen gibt, dort schleicht sich ein verallgemeinernder nationalistischer oder populistischer Diskurs ein, dort sucht man nach Feinden in Ermangelung von Gegnern: Das politische Schachbrett ist leer."

Samstag, 12. Dezember 2009

Widerspruch 56



Widerspruch 56
Beiträge zu sozialistischer Politik
29. Jg. / 1. Halbjahr 2009
240 S.







Gesundheitlichen Auswirkungen von Arbeitsdruck und Wirtschaftskrise widmen sich zwei Artikel in der Ausgabe zum Thema "Krankheit / Gesundheit". Alexandra Lau befaßt sich angesichts einer mediale Aufmerksamkeit erregt habenden Selbstmordserie in Frankreich mit "Suizid und neuen Leiden am Arbeitsplatz". Wurde hier der arbeitsbedingte Selbstmord als neues Phänomen erfaßt, gibt es dafür in Japan bereits seit den 1980er Jahren Forschung und einen Fachbegriff: "'Karojisatsu' ist der Begriff, mit dem ein Suizid infolge von Depression aufgrund von Überarbeitung und Stress am Arbeitsplatz definiert wird. Für das Jahr 2006 wird geschätzt, dass von 32155 Menschen, die sich das Leben nahmen, 5000 als Karojisatsu gelten können. Für Frankreich wird angenommen, dass sich pro Jahr bei knapp 11 Selbstmordfällen 300 bis 400 Menschen aufgrund von Arbeitsüberlastung umbringen", berichtet sie. Lau interpretiert die Selbstmorde als Kehrseite der Identitätsfindung in Individualisierung als Teil eines neoliberalen Gesellschaftswandels.
Karina Becker, Ulrich Brinkmann und Thomas Engel beschäftigen sich unter dem Titel "Gesundheit in der Krise" abseits makroökonomischer Orientierung von Krisenanalysen mit den "Reaktionsweisen von Beschäftigten im Umgang mit dem wirtschaftlichen Abschwung". Sie identifizieren einen Moment des "qualitativen Umschlags" im Verhalten, bei dem als Krisenreaktion das Zurücknehmen und der Schutz der eigenen Gesundheit in den Vordergrund tritt: "Wenn durch die betrieblichen Krisenprozesse der innerbetriebliche Verbleib nicht mehr gewährleistet ist, rückt der betriebsexterne Markt in den Fokus, auf dem eine intakte Gesundheit die eigenen Vermarktungschancen erhöht". Wird der Moment dieses "Wechselns des Referenzmarktes" verpaßt, ist man nach Lektüre des vorgegangenen Beitrags versucht zu sagen, steht am Ende der Exitus.

Weiteres Spannendes bieten Kurt Wyss und Iva Sedlak mit ihrer Kritik der Entkoppelung von Geschlechterfrage und sozialer Frage sowie der Überblick über die Geschichte aktiver Arbeitsmarktpolitik in der Schweiz von Hannes Lindenmeyer, von der Gründung des ersten städtischen Arbeitsamts in Bern 1888 bis zum aktuellen neoliberalen Paradigma des "Druckmachens" versus des gewerkschaftlichen und sozialdemokratischen Konzepts einer éducation permanente".

Dienstag, 8. Dezember 2009

Blätter, November 2009



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 11/2009
128 S.








Ein Artikel über die ukrainische Geschichtspolitik zur großen Hungersnot 1932/33, als Millionen Menschen sterben mußten, mit Hinweis auf den Kontrast unterschiedlicher Interpretation und des unterschiedlichen Umgangs mit der Stalinzeit in Ukraine und Rußland (von Liny Klymenko und Anne-Katrin Lang).
Informative Berichte über die politische Lage nach Wahlen bzw. die Situation der sozialistischen Parteien in Griechenland, Portugal und Frankreich. Dazu natürlich auch etwas zur am Boden aufgeschlagenen SPD. Hans-Peter Waldrich stellt dazu anläßlich des 40-jährigen Jubiläums deren Godesberger Parteitags 1959 dessen Konzept eines ethischen Sozialismus neu zur Diskussion, verlangt eine Rückbesinnung auf die damalige Debatte: "Denn wie damals steht die Linke heute insgesamt vor der Frage, ob eine freiheitliche und gerechte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung denkbar ist, die über den Kapitalismus hinausweist - und wie diese beschaffen sein müsste."
Des weiteren formulieren Stefan Grönebaum und Stephan Grüger im Heft instruktive "14 Thesen zur Zukunft der SPD", deren erste lautet: "Das Debakel des Wahlergebnisses verbietet jedes 'Weiter so'". Damit haben sie Recht. Das ist die einzige Chance. Ob die deutsche Partei einen höhere Lernwilligkeit besitzt als ihre österreichische Schwester, die nach 1999 eine zweite Niederlage 2002 benötigte, um zumindest wieder kampagnenfähig zu werden (inhaltliche Schlüsse waren von beschränkter Tiefe und Wirksamkeit)?

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Hamburg

2.12.2009

Ein eiskalter Tag in Hamburg, anläßlich des Spiels von Rapid beim HSV.

Neben dem Millerntorstadion schaut sich unsereiner in St. Pauli die Hafenstraße an, wo in den 1980er Jahren Punk, Hausbesetzungen und Ausschreitungen die Gegend prägten. Heute sieht man noch ein paar bunt bemalte Häuser.


Der Turm der St.Michaelis-Kirche gilt als Wahrzeichen der Stadt, da ihn die Schiffe schon von weitem sahen. Die Turmuhr soll die größte Deutschlands sein. 1906 wurde der barocke (18.Jh.) Kirchenbau nach einem Brand wiederaufgebaut.


Links das Rathaus (1897) am Rathausmarkt, der dank seiner Lage am Wasser tatsächlich sehr venezianisch wirkt.


Überhaupt: Das Wasser. Hamburg liegt am Wasser. Das ist das tatsächliche Highlight der Stadt vom touristischen Standpunkt her. Architektonisch gibt sie nicht wirklich was her. Dazu haben ein großer Brand 1842, die Bombardements des Zweiten Weltkriegs und die bis ins 21.Jh. reichende Hamburger Abriß- und Neubaulust zuwenig alte Bauten übergelassen. Dafür ist das viele Wasser in der Stadt ein großartiger Anblick.


Der Domplatz. Wer sich wundert, wo denn der Dom ist: Das mittelalterliche Bauwerk wurde 1804 abgerissen, weil es dem Bischof von Bremen unterstand. Das mochte man in Hamburg nicht so. An dieser Stelle lag auch die Hammaburg des 9.Jhs., die erste Siedlung hier.


Das Chilehaus aus dem Jahr 1922, seit 1983 Weltkulturerbe. Ein Hauptwerk des Expressionismus in der Architektur, seine Form soll an einen Schiffsrumpf erinnern. Eines der vielen "Kontorhäuser" Hamburgs, Büroburgen aus der Jahrhundertwende 1900, in denen Schiffahrt und Handel verwaltet wurde.


Als Hamburg 1888 in das deutsche Zollgebiet eingegliedert wurde, wurden 20.000 Menschen zwangsweise umgesiedelt und das Hafenarbeiterviertel großflächig abgerissen. Stattdessen wurde die "Speicherstadt" errichtet, um Waren zollfrei zwischenlagern zu können. Der weltgrößte zusammenhängende Lagerhauskomplex. Bemerkenswert durch die neogotische Backsteinarchitektur.


Am Schluß noch eine kleine Tour auf der Elbfähre, um den doch großen Hafen vom Wasser aus zu sehen. Außerdem ist Schifferl fahren ja nett.

Freitag, 20. November 2009

spw 174



spw
Heft 174 (6/2009)
November 2009
59 S.







Das Heft widmet sich v.a. politischen Schlußfolgerungen der Bundestagswahlen in Deutschland vom September, welche die SPD mit Bomben und Granaten verlor. Nach einem Verlust von 5 Prozentpunkten 2005 noch einmal ein Verlust von 11 Prozentpunkten.

Spannend die empirisch gestützte Analyse von Daniel Gardemin und Heiko Geiling. Sie unterstreichen, daß es sich hier nicht um ein singuläres Eregnis gehandelt habe, nach dem man nichts aufzuarbeiten habe: "Wahldebakel dieser Größenordnung verzeichnet die SPD auf Landesebene schon seit 2003." Anhand der absoluten Stimmenanteile seit 1994 verweisen sie darauf, da die "Lager" CDU/FDP und SPD/Linke/Grüne mit einer Schwankungsbreite unter 10 Prozentpunkten ziemlich stabil sind. Die SPD manövrierte sich nach 1998 in eine "doppelte Konkurrenzsituation", in der sie sich um eine "neue Mitte" bemühte und nach links dabei Teile ihrer bisherige Basis verlor: "Der SPD kamen die von der rechten Mitte neu gewonnenen 1,8 Millionen Wählerstimmen doppelt wieder abhanden (minus 3,7 Millionen Wählerstimmen zu CDU und FDP). Entscheidende 1,8 Millionen Stimmen aus der Kernwählerschaft der linken Mitte wanderten zur Linkspartei ab. Die Grünen, die bereits nahzu vollständig ihre Stimmen über die letzten 30 Jahre aus der SPD erhielten, konnten zwischen 1998 und 2009 nochmals 1,5 Millionen Wählerstimmen aus der arrivierten SPD-Klientel abwerben. Im Wartestand sind zudem noch die 2,8 Millionen ins Nichtwählerlager abgewanderten Sozialdemokraten".

Die vor einem Jahrzehnt unter der Chiffre von den "Modernisierern" verfolgte Strategie, die Sozialdemokratie im neoliberalen Mainstream zu verankern, welcher die gewandelte Gesellschaftsstruktur repräsentiere, hatte das Kalkül, "dass man mit dieser Politik die neue entstanden (sic) neuen Mittelschichten einbeziehen könnte und die alten Anhänger - aus Mangel an Alternativen - nicht verlieren würde" schreiben dazu Felix Butzlaff und Oliver Nachtwey in ihrem Deutschland mit Frankreich und Großbritannien vergleichenden Artikel. Diese Rechnung ging nicht auf. Die sozialdemokratischen StammwählerInnen, die nicht die Partei wechseln, gehen einfach nicht zur Wahl.

Benjamin Mikfeld sieht die sozialdemokratische Perspektive in einem Programm sozialer und demokratischer Bürgerinnen- und Bürgerrechte als Antwort auf eine "neue demokratische Frage". Die ist für Mikfeld "die drohende Abkehr an beiden Enden der Gesellschaft: Die Depolitisierung der Enttäuschten und Prekären und die Gemeinwohlabkehr der Privilegierten", die sich milieuspezifisch in zwei Gesichtern zeige, "der distinktiven Bioladen-Gentrifizierung der urbanen Linksliberalen sowie in der Entfesselung der Nettomaximierungs-Leidenschaft der Leistungsindividualisten".

Mittwoch, 18. November 2009

Heute ich ... morgen du


Heute ich ... morgen du
(Oggi a me ... domani a te)
Italien 1967
Regie: Tonino Cervi
u.a. mit: Brett Halsey (Montgomery Ford), Bud Spencer, William Berger, Tatsuya Nakadai





Ein Film, der mich etwas unschlüssig zurückläßt. Ziemlich hölzern erscheinen Italowesternstandards wie eine Rückblende und eine Folterszene. Trotz der "dunklen" Hauptfigur (Brett Halsey als seine Frau rächender Bill Kiowa) ästhetisch am sauberen, hellen US-Western orientiert, wobei der an einen Dschungelfilm erinnernde Kampf der Bösen und Guten im Wald eine zwar interessante, aber nicht überzeugende Idee darstellte. Uninspiriert sind die schauspielerischen Leistungen - mit Ausnahme des outrierenden Bösewichts (Kurosawa-Schauspieler Tatsuya Nakadai), der als manische Grimasse wenn auch schlecht, so doch zumindest eigen interpretiert wird, bleibt Brett Halseys Spiel in Erinnerung, der den ganzen Film mit derselben ausdruckslosen Miene bestreitet.

Ulrich Bruckners Einschätzung als "kleines Meisterwerk" kann ich nicht folgen. Ja, die Kopie von Mustern der Glorreichen Sieben oder Sergio Leones Rückblende ist unverkennbar. "In einem Interview verkündete Cervi einst, dass er einen Film im typischen Samurai-Stil machen wollte, was ihm schließlich ziemlich gut gelungen ist." schreibt Bruckner. Das mag mit einem anderen Raster betrachtet stimmen, als Western hat der Film mich entäuscht.

Literatur:
Ulrich P. Bruckner, Für ein paar Leichen mehr. Der Italo-Western von seinen Anfängen bis heute. Stark erweit.u.aktual.Neuausg., Berlin 2006, S.227-229

Montag, 16. November 2009

Leobendorf, Burg Kreuzenstein

15.11.2009

Burg Kreuzenstein. Das heutige Gebäude wurde 1874-1906 als "Schauburg" errichtet, anstelle der ursprünglich aus dem 12.Jh. stammenden mittelalterlichen Burg, die im Dreißigjährigen Krieg 1645 von schwedischen Truppen gesprengt wurde.


Blick Richtung Wien


Blick über Leobendorf, dessen Fußballverein Anlaß des Ausflugs war.

Freitag, 13. November 2009

Arbeit und Wirtschaft, 9/2009 und 10/2009

Arbeit & Wirtschaft
Nr.9/2009
46 S.


Arbeit & Wirtschaft
Nr.10/2009
46 S.




Die Septemberausgabe setzt sich unter dem Motto des Blicks über den Tellerrand mit Neoliberalismus und Globalisierung auseinander. Von Weltverbesserung bis zur Realität der Kinderarbeit. Interessant auch ein Artikel über zwei fortschrittlichere Think Tanks in den USA (EPI, CAP).
Am spannendsten im Heft aber die Information über das grenzüberschreitende österreichisch-slowakische Gewerkschaftsprojekt ZUWINBAT ("Zukunftsraum Wien - Niederösterreich - Bratislava - Trnava") zur Vorbereitung der Arbeitsmarktliberalisierung 2011. Das klingt sehr gut, vielversprechend und weitsichtig.

In der Oktoberausgabe geht es, für eine Gewerkschaftszeitschrift zeitlich sehr passend, v.a. um Löhne und Lohnpolitik. Von Hintergründen des Arbeitskampfs in der Druckereibranche bis zur Einkommensschere zwischen den Geschlechtern.

Mittwoch, 11. November 2009

Datum 11/09



Datum
11/09
98 S.







Auch wenn ich einem kleineren Faible für eine gewisse Sportart fröhne, kann ich mit Sportwetten nichts anfangen. Auch wenn ich einen Fernseher habe und auf diesem nicht nur ARTE und 3Sat schaue, rufe ich bei keinen Quizshows an. Ich habe mittlerweile auch schon mein drittes Handy, etwas anderes als sie unbenützt gelöscht habe ich mit den darauf gespeicherten Spielen noch nie gemacht. Ich finde Computer und Internetz sehr praktisch (z.B. kann man damit bloggen) und vergeude manchmal blödsinnig Zeit damit, es erschließt sich mir aber nicht, warum ich irgendwelche Maxl bewegen, Massenmörderphantasien entwickeln oder mit mir selbst Karten spielen soll.

Wenn ich über den Reiz des Spielens rede, rede ich also wie der Pfarrer von der Ehe, der Blinde von der Farbe oder der Sportreporter vom Fußballspiel. Ich kann es nicht nachvollziehen. Ich habe keine Ahnung davon. Was ich verstehe, ist der Mechanismus der Sucht. Und der Mechanismus des Profits. Mit Pomp versuchen Casinos zu verdecken, daß sie Menschen ruinieren und Familien ins Unglück stürzen. Mit Sportsponsoring versuchen Glückspielanbieter und Wettfirmen im Internetz gesellschaftliche Akzeptanz dafür zu erlangen, daß sie niederschwellig leichtgläubigen Leuten Geld aus der Tasche ziehen können. Mit der Aufstellung von immer mehr Spielautomaten in sozialen Brennpunkten, nutzen private Firmen Tristesse, Perspektivenarmut und Hoffnungslosigkeit von Menschen aus, um sie durch die Vorgaukelung des schönen Scheins einer Gewinnchance und des Zeitvertreibs eines "Spiels" um ihr letztes Hemd zu bringen. Umso weniger diese Menschen haben, desto größer die Chance, daß sie ihr Geld in fehlgeleiteter Erwartung in den Automaten werfen. In Verkennung und Verschleierung des Grundgesetzes des Glücksspiels: die Bank gewinnt immer.

Es ist daher sozial- und gesellschaftspolitisch fahrlässig und falsch, solche Zustände um einiger Millionen Steuereinnahmen und der Schaffung eines "Marktes" willen, zuzulassen. Auch wenn ein schöngeistiger "Mir geht das alles schon so am Keks"-Intellektueller und Minister in statu abeundi, der ein selten wohl geordnetes Haus übergibt, einst sein philosophisches Brot mit dem Spiel und den Tränen finanziell zugrundegerichteter Existenzen verdiente.

Nikolaus Jilch legt mit seiner Reportage Heroin war gestern seinen Finger in eine klaffende Wunde. "Kleines Glücksspiel" nennt sich das Verbrechen, ganze Straßenzüge mit "Automatencafés", "Wettlokalen" und ähnlichem zu überziehen. "Jeder dritte Spielsüchtige hat vor seinem 19.Lebensjahr zu zocken begonnen; jeder zweite deswegen den Partner oder die Partnerin verloren. Die durchschnittlichen Schulden von Spielern, die von der Spielsuchthilfe betreut werden, betragen rund 41.000 Euro. Jeder fünfte Spieler verliert seinen Job, jeder zehnte die Wohnung. Ebenso viele sagen, dass sie schon an Selbstmord gedacht haben. Rund vier Prozent der Spielsüchtigen haben einen Selbstmordversuch hinter sich. Mehr als 16 Prozent sagen, dass sie kriminell gehandelt haben, um die Sucht zu finanzieren." spricht der Text eine klare Sprache.

Noch Fragen?

Danke für den Artikel. Sonst gibt es noch was über das Leben eines 100jährigen ukrainischen Nationalisten. Sowie die leider wenig ergiebige Idee, zwei große Egos aneinanderprallen zu lassen und sie ein Streitgespräch führen zu lassen - Florian Scheuba und Wolfgang Schüssel. Gut, Schüssel mit Fragen zu konfrontieren, denen er sich auf der Wolke, auf der er sonst lebt, nicht stellen muß. Schlecht, daß er durch wenig maieutische Fragekunst sofort auf Verteidigungshaltung schaltet und daher gar nichts herauskommt.

Dienstag, 3. November 2009

Die letzte Rechnung zahlst du selbst



Die letzte Rechnung zahlst du selbst
(Al di là della legge)
Italien/BRD 1967
Regie: Giorgio C. Stegani
u.a. mit: Lee Van Cleef, Antonio Sabàto, Lionel Stander, Graziella Granata, Bud Spencer, Herbert Fux






Trotz einiger gelungener Szenen und manch gut Kopiertem ist ein guter Film dann doch mehr als die Summe solch einzelner Teile. So bleibt das Lehrstück um die Versuchung des ehrlichen Lebens für den bisher mit beiden Beinen im Kriminal stehenden, sehr räudig spielenden Lee Van Cleef zu einfach gestrickt. Zu dunkel sind die Bösewichter (deren Chef sogar mit langem schwarzen Mantel), zu blond die Guten. Da bleibt für die Dazwischenstehenden, die Essenz des Italowesterns, zu wenig Platz. So entsteht ein Hybrid mit Elementen aus Italo- (Setting und Härte) US-Western (die Moral) mit einer getragenen hollwoodesken Orchestermusik als Soundtrack. Nicht so meins.

Freitag, 30. Oktober 2009

Blätter, Oktober 2009



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 10/2009
128 S.








Ein interessantes Thema spricht Geraldine de Bastion mit ihrem Artikel über "Afrikas Blogosphäre" an, denn wer von den vielen, die im Internetz zur Problemlösung von fast allem sehen, denkt an die vielen, die außen vor bleiben. Die Autorin berichtet über Bloggerszenen am afrikanischen Kontinent und politische Implikationen. Als etwa in Kenia 2007 nach gewalttätigen Ausschreitungen infolge der Präsidentschaftswahlen eine Nachrichtensperre verhängt wurde und Blogs in diese Lücke sprangen. Überrascht hat mich allerdings die von de Bastion präsentierte Zahl, die von einer Internetanbindung von elf Prozent der afrikanischen Haushalte (globaler Mittelwert 23 Prozent) spricht. Das erscheint mir in Vergegenwärtigung der Lebensbedingungen immer noch sehr hoch, auch wenn sie von einer wachsenden Verbreitung gemeinschaftlich genutzter Anschlüsse spricht.

Weiters bietet das Heft u.a. Spannendes über die Politik in Japan und Lateinamerika.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Blätter, September 2009



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 9/2009
128 S.








"Anpassungsmenschen ohne Leidenschaft". Diesen Menschentypus prägt nach Christine Landfried die gegenwärtige Universität. Als Hauptproblem macht sie eine "verbreitete Geringschätzung von Bildung und Wissenschaft" aus, als deren Folge die Bereitstellung von genügend Geld nicht wichtig ist und der Ausweg in einer Nivellierung nach unten gesucht wird. Sie behandelt den deutschen Zusammenhang - die österreichische Entwicklung ist aber, wie man gerade wieder sieht, ähnlich. Die Typuscharakterisierung in Anlehnung an Max Weber gefällt mir zwar, in der Ursachenanalyse wäre aber weiter auszugreifen. Hinter der Misere steckt mehr politischer Willen und Konzept als Desinteresse und Fahrlässigkeitkeit.

Interessant im Heft sind weiters Ausführungen von Joseph Stiglitz über Wege aus der Krise und mangelnde Lernfähigkeit ein Jahr nach dem Bankenkrach und v.a. Wolfram Wettes Essay über "Lügen im Dienst des Krieges" mit der Conclusio, daß "die Kenntnis historischer Verschleierungsmuster" sensibilisiere und die Wachsamkeit schärfe, um gegenwärtige Sprachstrategien zur Normalisierung des Krieges als politisches Mittel zu erkennen.

Freitag, 23. Oktober 2009

Jerusalem

22.10.2009
Nach der Tour durch Tel Aviv und Jaffa am Vortag galt der Tag des am Abend folgenden Rapid-Spiels der Reise nach Jerusalem. Hier hätte man noch viel mehr sehen können und wollen, aber mehr ging halt zeitlich nicht.


Gleich hinter dem östlich der Altstadt Jerusalems gelegenen Ölberg beginnt die Wüste.


Blick vom Ölberg auf Jerusalem. Im Vordergrund die Altstadt mit der im 15.Jh. auf antiken Resten errichteten Stadtmauer, dahinter der Tempelberg, auf dem links mit der schwarzen Kuppel die Al-Aqsa-Moschee aus dem 11.Jh. zu sehen ist und rechts mit der goldenen Kuppel der Felsendom, errichtet im 7. Jh., wobei die blaue Außenverkleidung aus dem 16.Jh. stammt. Dahinter die Skyline Westjerusalems.


Blick auf die Al-Aqsa-Moschee am Tempelberg, nach Mekka und Medina drittheiligste Stätte des Islam.


Klagemauer, erhaltene Stützmauer des Tempelbergs aus der Zeit des jüdischen Tempels des Herodes, der 70 u.Z. von römischen Truppen nach einem jüdischen Aufstand zerstört wurde. Heiligste jüdische Stätte.


in den engen Gassen der Altstadt Jerusalems


In der Via Dolorosa mit dem christlichen Kreuzweg darf man angesichts der vielen Menschen und des engen Raums nicht gerade klaustrophobisch sein. Dafür sieht man dann garantiert echte Handabdrücke von Jesus an einer Hausmauer etc. :-)


Vor dem Jaffa-Tor, Blick auf die beeindruckende Stadtmauer mit der Zitadelle.


Yad Vashem, Eingang zum Holocaust-Gedenkstätten-, Forschungs- und Museumskomplex.


Eingang zur Kindergedenkstätte in Erinnerung an die 1,5 Mio. von den Nazis ermordeten Kinder


Im Inneren der Kindergedenkstätte. Bedrückend durch Dunkelheit und die Verlesung von Namen und alter ermordeter Kinder.

Tel Aviv - Jaffa

21.10.2009

Der erste Tag des Israelaufenthalts anläßlich des Spiels von Rapid galt der Besichtigung von Tel Aviv und Jaffa, am zweiten Tag folgte Jerusalem.


Tel Aviv liegt direkt am Meer. Auch an einem bewölkten Oktobertag hat es hier noch knapp unter 30 Grad.


Wohnhaus von David Ben Gurion, erstem Ministerpräsidenten Israels


Kikar Rabin, der Rabin-Platz. Benannt nach dem hier 1995 ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin. Blick auf das Rathaus.


Am Rothschild-Boulevard (Sederot Rothschild) gibt es einigen Kontrast zwischen den "Altbauten" Tel Avivs (die Stadt wurde vor 100 Jahren gegründet) und den zahlreichen und ziemlich hohen Wolkenkratzern.


Denkmal für Meir Dizengoff, erstem Bürgermeister Tel Avivs. Ein Reiterstandbild für einen Bürgermeister des 20. Jhs. hab' ich glaub ich auch noch nie gesehen.


Uhrturm am Eingang nach Jaffa, der ehemals arabischen Altstadt im Süden Tel Avivs. 1906 zum 30jährigen Regierungsjubiläum des osmanischen Sultans Abdul Hamid II. errichtet.


Der architektonische Kontrast zwischen dem jungen Tel Aviv und dem mehrere tausend Jahre alten Jaffa ist groß. Kikar Kedumin (Kedumin-Platz) im Hafenviertel.


Über dem Hafen von Jaffa thront das im 17.Jh. auf den Trümmern einer Kreuzritterburg errichtete Franziskanerkloster St. Peter.

Montag, 19. Oktober 2009

ÖZP 2009/2



Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft
2009/2
143 S.







Aus verschiedenen Gebieten zusammengesetzt sind die Themen dieses dadurch spannenden Heftes. So gefiel etwa Günther Sandners Beitrag zur politischen Biographie Otto Neuraths.

Hauptaugenmerk lag aber natürlich auf dem Text der beiden Linzer Jakob Kapeller und Jakob Huber, die "sine ira et studio", wie sie ihr Anliegen selbst definieren, über den Einfluß des Neoliberalismus auf sozialdemokratische Programmatik schreiben. Sie analysieren dabei Parteiprogramme von SPÖ, SPD, der SP-PS der Schweiz und von (New) Labour.
Empirisch orientiert werden diese nach den Kategorien "Mensch", "Markt" und "Staat" ausgewertet, die Nähe zu neoliberalen Ansätzen im zeitlichen Vergleich numerisch codiert und dies in grafische Form gebracht. Ich hege ja eine Skepsis gegenüber Reduktionen der Wirklichkeit in Zahlen, hier ist das aber tatsächlich sehr interessant gemacht. Der spannendste Aspekt der Arbeit ist m.E. die Übersicht über die neoklassischen/neoliberalen Bezugspunkte und die Skala politischen Denkens hinsichtlich Mensch, Markt und Staat. Sehr klar und in Kürze und Würze beeindruckend. Das Ergebnis der Untersuchung? In der angesprochenen zorn- und eiferfreien Sprache der Autoren "sprechen die empirischen Resultate an sich wohl eher für jene Gruppen und Personen, die ganz allgemein gesprochen der Sozialdemokratie nachsagen, sie sei nach 'rechts' gewandert, also konservativer und/oder (neo)liberaler geworden".

Dienstag, 13. Oktober 2009

spw 173



spw
Heft 173 (5/2009)
September 2009
59 S.







Wieder einmal interessant die Zusammenfassung politischer Handlungsoptionen wie hier in der Arbeitsmarktpolitik. Claudia Bogedan und Alexander Herzog-Stein beschreiben "eine intelligente Kombination von Maßnahmen, die soziale Sicherheit gewähren, Arbeitsförderung wirtschafts- und strukturpolitisch flankieren und eine abschluss- und aufstiegsorientierte Qualifizierung ins Zentrum stellen." Forderungen nach Stärkung der Sozialversicherung, Flexibilisierung von Arbeitszeiten - im Sinne einer "Abkehr von der Arbeitgeberflexibilität hin zu einer Arbeitnehmerflexibilität" - und Ausbau von Weiterbildungsbemühungen seien zwar nicht neu, wie sie schreiben, allerdings treten die Probleme in der Wirtschaftskrise deutlicher zutage, wenn z.B. niedrige Löhne dazu führen, dass in der Kurzarbeit das Einkommen unter das Existenzminimum rutscht.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Datum 10/09



Datum
10/09
98 S.







Nette Artikel über Island und eine sehr schöne (Bild-)Reportage über den Verfall des Eisenbahnnetzes in Uganda. Florian Gasser schreibt:
"Seit fünfzehn Jahren ist Patrick Sibaminia Lokomotivführer in Uganda. Als er anfing, gab es alleine in der Hauptstadt Kampala 90 Lokomotivführer; inzwischen sind es nur noch sieben. Früher fuhr er mit Personenzügen mit Erste-Klasse-Abteilen und Speisewagen durch das ganze Land. Heute fährt er nur noch zwischen Kampala und dem 94 Kilometer entfernten Jinja hin und her. 1997 wurde der Personenverkehr in dem ostafrikanischen Land komplett eingestellt – zu unrentabel für das Rift Valley Railways Consortium, jenes südafrikanische Unternehmen, das die Strecke bedient. Autobusse sind schneller und weniger wartungsintensiv. Doch auch die Güterzugverbindungen werden immer weniger und das Eisenbahnnetz verwahrlost zusehends.".
Ein bisserl einen Weg haben die ÖBB also noch vor sich.

Montag, 5. Oktober 2009

Wiener Neustadt

4.10.2009

Neustädter Altstadt: Nordwestlicher Eckturm der mittelalterlichen Stadtmauer. 1901 nach Demolierung teilweise rekonstruiert.

Am Weg zum Rapid-Match durch die Innenstadt.

Samstag, 3. Oktober 2009

Stirling

1.10.2009

Vor dem Rapid-Spiel in Glasgow wurde die kleine schottische Renaissancestadt Stirling besucht. Vom Schottlandaufenthalt zum Jahreswechsel 2007/08 waren Glasgow und die Hauptstadt Edinburgh ja schon bekannt.

Blick in die King Street. Alles nett pittoresk hier.


Old Town Jail. Gefängnis aus viktorianischer Zeit, heute Museum.


DIE Attraktion der Stadt ist die auf einem Felsen über der Stadt thronende Burg, nach derjenigen von Edinburgh die zweitwichtigste Königsburg Schottlands. Im 16.Jh. wurde der Bau aus dem 15.Jh. zum Renaissancepalast ausgebaut. Acht Pfund Eintritt waren aber zu viel des guten dafür.


Blick vom Burgberg aus Richtung Highlands. Am Hügel gegenüber das Wallace Monument, für den Nationalhelden William Wallace (ja, genau, Braveheart) im 19.Jh. errichtet. Wallace besiegte eine englische Armee 1297 an der Stirling Bridge (links unten zu sehen, die damalige Brücke war aus Holz). Vor Stirling Castle steht auch eine Statue von Robert the Bruce (ja, genau, auch der aus Braveheart), der 1314 gleich nebenan in Bannockburn englische Truppen geschlagen hat. Wenig verwunderlich, daß es hier viel schottisches Nationalbrimborium und viele Schulklassen auf Ausflug gibt.


Nette Ruine, am Weg von der Burg in die Stadt.


Straßenszene. Schön war's da.