Donnerstag, 20. September 2012

Blätter, Juni 2012




Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 6/2012
128 S.







Der US-Popökonom Paul Krugman erklärt, warum die Kürzungspolitik zur Bewältigung der Wirtschaftskrise falsch ist: Wir sparen uns zu Tode. Andrew Bacevich kritisiert den American Way of War der sogenannten gezielten Tötungen, die ja − selbst wenn es Schuldige trifft − nichts anderes als staatlicher Mord sind. Immer wieder schätze ich es, wenn Susanne Böhme-Kuby die oft schwer verständliche italienische Innenpolitik erklärt.

Montag, 17. September 2012

Levice

16.9.2012

In die westslowakische Kleinstadt Levice (ungarisch Léva, früherer deutscher Name Lewenz) führte der Besuch eines Fußballspiels. Rund 35.000 Menschen leben hier.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Stadt überwiegend ungarisch bevölkert (89%), nach 1945 wurden 75% der ethnischen Ungarinnen und Ungarn vertrieben und durch durch ebenfalls zwangsumgesiedelte Slowakinnen und Slowaken ersetzt. Heute beträgt der ungarische Bevölkerungsanteil der Stadt etwa 12%, 85% slowakisch.

Die Hauptsehenswürdigkeit von Levice ist die Burgruine. Die Burg wurde um 1300 errichtet und war oft Kriegsschauplatz, v.a. im 16./17.Jh. und wurde schließlich 1709 im Zuge des Rákóczi-Aufstands ungarischer Adeliger gegen die habsburgische Herrschaft gesprengt.


Der große Burghof, links der Renaissanceschloß-Teil aus dem 16.Jh.


Die klassizistische Michaelskirche (Kostol sv. Michala) aus dem 18.Jh.


Blickfang des großen Námestie hrdinov („Heldenplatz“) ist das Denkmal, das den „Helden, die für die für die Befreiung der Tschechoslowakischen Republik gekämpft und gearbeitet haben, in ewiger Erinnerung“ gewidmet ist. Der Sowjetstern mitsamt Hammerl und Sichel, der in kommunistischer Zeit oben prangte, wurde nach dem Fall des Regimes entfernt.


Der Platz ist der tradionelle Haupt- und Marktplatz von Levice. Um 1850 hier er einfach Großer Platz, ungarisch Nagy-tér und slowakisch Veľké námestie, dann Hauptplatz (Hlavné námestie oder Fő tér), um 1902 Lajos-Kossuth-Platz (Kossuth Lajos-tér oder Námestie Ľudovít Košúta), in der neuen Tschechoslowakei ab 1919 dann Platz der Republik (Námestie republiky oder Köztársaág-tér, unter ungarischer Herrschaft von 1938 bis 1945 dann wieder Kossuth-Platz und bekam in der Nachkriegszeit dann seinen heutigen Namen. 2010/11 wurde der Platz neu gestaltet und besitzt nunmehr umfangreiche Wasserspiele.


Rund um den Heldenplatz befindet sich ein Ensemble von Jahrhundertwendebauten wie hier das Rathaus aus dem Jahr 1902. Der zweite Stock wurde allerdings erst 1927 dazugebaut.


Ein andereres auffälligen Gebäude am Platz ist der Jugendstilbau des Hotel Levice.


Die ehemalige Synagoge von Levice. Jüdinnen und Juden lebten in Levice wahrscheinlich seit dem 14.Jh., belegt seit Anfang des 18.Jh. Die heutige Synagoge wurde 1883 in eklektizistischem Stilmix erbaut. Rund 900 Menschen zählte damals die jüdische Gemeinde. Nach dem Holocaust blieb die Synagoge zwar noch bis 1967 in Betrieb, das lebendige Gemeindeleben war allerdings vorbei. Anschließend diente das Gebäude als Lagerraum und verfiel. 2010 wurde es renoviert und dient heute als Veranstaltungssaal.




An die Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden von Levice 1944 erinnert eine Gedenktafel an der Außenwand der Synagoge.