Sonntag, 31. Januar 2016

Forlì

31.1.2016

Im italienischen Forlì in der Romagna wurde ein Fußballspiel besucht. 118.000 Menschen leben hier.

Das Antlitz der Stadt prägen zwei alles überragende Türme, ein Kirchturm und der Stadtturm. Die Stadt wurde in römischer Zeit 188 v.u.Z. unter dem römischen Konsul Gaius Livius Salinator als Forum Livii gegründet. Im Frühmittelalter wurde der Namen alttoskanisch zu Furlì und dann italienische zu Forlì verwandelt.


Die Abteikirche Abbazia di San Mercuriale wurde zwischen 1178 und 1232 in romanischem Stil errichtet. Der 75 Meter hohe Campanile wurde 1180 fertiggestellt. Bei alliierten Luftangriffen im August 1944 wurde die Kirche im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Bei der Wiederherstellung zwischen 1951 und 1956 wurden zahlreiche spätere Einbauten wie sieben Kapellen aus dem 15.Jh. oder klassizistische Umbauten des 18.Jh. radikal entfernt und der Innenraum auf den Zustand des 14.Jh. rückgebaut. Beim Abzug der deutschen Wehrmacht hatten die deutschen Soldaten den Kirchturm bereits mit Sprengstoff versehen, um das Symbol und kulturelle Erbe der Stadt noch zu zerstören bevor sie weichen mussten. Ein Priester konnte sie davon abhalten.


Erinnerung an getötete Widerstandskämpfer und Partisanen gegen deutsche Besatzung, Naziverbrechen und italienische Faschistischen 1943-1945. Am Flughafen brachten die deutschen Besatzer 1943 in einem Massaker vierzig Menschen um.


Piazza Saffi


Rathaus


Bis 1948, drei Jahre nach Kriegsende, starben hier Menschen durch Minen aus dem Zweiten Weltkrieg


Der Turm (Torre civica ) steht auf den Ruinen eines alten Wachturm aus der Römerzeit. Der Turm wurde im Lauf des Mittelalters immer weiter aufgestockt nachdem er im 9./10.Jh., als Forlì eine freie Stadt war zum Symbol der selbstregierten Stadt geworden war. Die im 14.Jh. an der Turmspitze angebrachte Uhr war eine der ersten öffentlichen mechanischen Uhren. Am 9. November 1944 sprengte die abziehende deutsche Wehrmacht das Wahrzeichen aus symbolischen Gründen. Der Turm stürzte ein und seine Trümmer zerstörten das damals zu seinen Füßen stehende Theater, das nicht wiederaufgebaut wurde. Der Turm wurde drei Jahrzehnte nach Kriegsende schließlich 1975/76 neu errichtet.


Straßenszene (Via delle Torri)


Der Dom. Die Cattedrale di Santa Croce wurde anstelle einer mittelalterlichen Kirche in klassizistischem Szil neu errichtet und 1841 fertiggestellt.


Italien


Die Porta Schiavonia ist das einzige erhaltene Stadttor der einstigen Stadtnauern von Forli. Das Tor wurde 1282 erstmals erwähnt, in seiner heutigen Form stammt es aus dem Jahr 1743. Daneben sind Reste des Turms der Torbesfestigung Rocchetta di Schiavonia zu sehen.


Die Festung Rocca di Ravaldino aus dem 15.Jh.. In einem Teil innerhalb der Festungsmauern befindet sich ein Gefängnis.


Denkmal für KZ-Opfer im Parco della resistenza.


Während des Faschismus wurden einige große Bauten als Zeichen der neuen Macht errichtet.


Der 1927 eröffnete Bahnhof.

Samstag, 30. Januar 2016

Pescara

30.1.2016

Im italienischen Pescara wurde ein Fußballspiel besucht. 121.000 Menschen leben hier.

In der Antike befand sich hier die Stadt Aeternum am Fluss Aeternus. 570 wurde die Stadt im Krieg von den Langobarden zerstört. Im Hochmittelalter wurde die Stadt neu gegründet und nun Piscaria benannt, was den Fischreichtum hier preist. Der Fluss hieß nun Piscarius. Bis 1927 lagen an den beiden Flussufern zwei verschiedene Städte, nördlich Castellammare Adriatico und südlich Pescara. Im Faschismus wurden die beiden Städte 1927 zusammengelegt und die neue große Stadt sollte zur Hauptstadt der Abruzzen anstelle des landeinwärts gelegenen L'Aquila ausgebaut werden. Der Plan blieb in seinen Anfängen stecken.


Die Chiesa di San Cetteo wurde zwischen 1933 und 1938 auf den Ruinen einer alten romanischen Kirche in historistischem Stil errichtet.


Der italienische Schiftsteller, Nationalist, militärische Abenteurer und Wegbereiter des Faschismus Gabriele D’Annunzio wurde hier 1863 hier geboren. Sein Geburtshaus wurde im faschistischen Regime in den 1930er Jahren hergerichtet und zum Museum gemacht. Gabriele D’Annunzio wird hier als Nationalheld verehrt. Eine Brücke ist nach ihm benannt, die Stadt nennt sich Citta Danunnziana und nutzt sein Portrait als Logo.


Straßenszene


Das sogenannte Bagno Penale Borbonico („Bourbonisches Straf-Bad“) war ein gefürchtetes Gefängnis, in dem im 19.Jh. viele politische Gegner der bourbonischen Könige des neapolitanischen Königreichs beider Sizilien eingesperrt waren. Die Leute wurden nach Pescara ans Meer nicht zum Baden geschickt, wie der Name vermuten ließe, sondern wurden hier ohne weitere Lebensperspektive eingekerkert und gefoltert. Eine Renaissancefestung wurde im 17.Jh. teilweise zur Infanteriekaserne und teilweise zum Gefängnis umgewandelt. 1853 ertranken viele eingesperrte Gefangene im Hochwasser. 1865 starben viele an einer Cholera-Epidemie, ausgelöst durch die menschenunwürdigen hygienischen Bedingungen. Man bezeichnete das Gefängnis als „Spielberg d'Abruzzo“, in Anlehnung an das berüchtigte Festungsgefängnis Špilberk in Brünn, in dem der Habsburgerstaat Gefangene zugrundegehen ließ. Seit 1982 beherbergt das ehemalige Gefängnis ein Museum.


Rathaus


Im Zweiten Weltkrieg wurde Pescara schwer zerstört, einerseits bei alliierten Luftangriffen im September 1943, bei denen über 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner ums Leben kamen, sowie beim Abzug der deutschen Wehrmacht im Juni 1944. Bevor sie abzogen zerstörten die deutschen Soldaten noch den Hafen und die letzten intakten Fabrikanlagen. Viele Neubauten der Nachkriegszeit im Stadtzentrum zeugen davon.


Der alte Bahnhof wurde in der Nachkriegszeit geschlossen und modern einige Meter versetzt neu gebaut.


Das Denkmal Nave di Cascella wurde 1987 auf Piazza I Maggio aufgestellt nachdem es zuvor 1986 auf der Piazza Santa Croce in Florenz zu sehen gewesen war. Die Skulptur stellt ein Ruderboot dar und erinnert an Pescaras Fischereigeschichte und die Gefangenen des bourbonischen Gefängnisses, die bis 1859 als Ruderer auf Galeeren eingesetzt wurden.


Straßenszene


Am Strand.


Die 2009 eröffnete Brücke Ponte del mare macht einen Bogen über die Mündung des Flusses Pescara und bietet schöne Aussichten auf Stadt und Meer.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Pavia

24.1.2016

Im norditalienischen Pavia (betont auf dem i) wurde ein Fußballspiel besucht. 72.000 Menschen leben hier.

Straßenszene


Von den hundert oder mehr Geschlechtertürmen, die das Antlitz der mittelalterlichen Stadt ähnlich wie in Bologna einst kennzeichneten, sind heute nur noch fünf vollständig erhalten, drei auf der Piazza dell'Università und zwei in der Via Luigi Porta. Sie wurden im 11./12. Jh. errichtet und symbolisierten die Macht der Familien, denen sie gehörten. Je größer und mächtiger der Turm, desto reicher, wichtiger, mächtiger die Familie. Die Reste kleinerer Türme, die später gekürzt wurden, kann man heute an vielen Orten der Altstadt sehen.


Straßenszene


Der Dom. Mit dem Bau der Kathedrale wurde 1488 begonnen, sie blieb allerdings bis 1898 unvollendet. In diesem Jahr wurden die Fassade und die Kuppel nach Originalplänen ergänzt. Die achteckige Kuppel ist mit einer Höhe von 97 Metern die drittgrößte Kuppel Italiens nach dem Petersdom in Rom und Santa Maria del Fiore in Florenz.


Neben dem Dom stand der 1330 schon erwähnte und 1583 mit einer Loggia aufgestockte Torre Civica. 1987 stürzte er in sich zusammen, was vier Menschen tötete und 15 verletzte. Der Campanile wurde nicht wieder aufgebaut.


Das Gebäude des Broletto war der historische Ort der Stadträte und Ratsversammlungen vom 11. bis zum 16. Jh.


Der Fluss Ticino wurde von der 1351 bis 1354 errichteten Brücke Ponte Coperto überbrückt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1944 bei allierten Bombenangriffen schwer beschädigt. In der Nachkriegszeit wurde sie nicht wiederaufgebaut, sondern abgerissen und in den 1950er Jahre einige Meter versetzt rekonstruiert. Reste der alten Brücke sind am Brückenstumpf am Ufer und Pfeilerfundamenten im Flussbett ersichtlich.


Blick auf die Stadt


Denkmal einer Wäscherin


Albert Einstein lebte kurz in Pavia


Denkmal für die Toten des Bombenangriffs von 1944


Altes Stadttor Porta Nuova


Die Basilika San Michele Maggiore wurde im 12.Jh. in lombardisch-romanischen Stil erbaut. Vom 6. bis ins 8.Jh. war Pavia Hauptstadt des Langobardenreichs. In ihrer während der langobardischen Zeit errichteten, 1004 durch einen Brand zerstörten Vorgängerkirche wurde im Jahre 774 der fränkische König Karl der Große nach seinem militärischen Sieg zum König der Langobarden gekrönt. Die herrlich geschmückte Kalksteinfassade ist bereits stark verwittert und verfallen.


Das Castello Visconteo wurde 1360 unter dem Mailänder Herrscher Galeazzo II. Visconti errichtet. 1359 war Pavia von Mailand erobert worden, die Festung wurde als sichtbares Zeichen der neuen Macht und Herrschaftsgewalt für die Bevölkerung gebaut. Heute ist im Schloss das Städtische Museum untergebracht.


Überdimensionale Statue der römischen Göttin Minerva (griechisch Pallas Athene) aus dem Jahr 1938 in einem Kreisverkehr (Piazzale Minerva)


Denkmal für tote Soldaten und Kriegsopfer des Zweiten Weltkriegs